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IBM Wazi Developer for Workspaces in weniger als 5 Minuten installieren

  

Was ist IBM Wazi Developer?

Namen sind nur Schall und Rauch. Wie mein Kollege Scott schon in einem Blogpost beschrieben hat ist der Produktname etwas unhandlich gewesen, weshalb wir nun kurz IBM Wazi Developer dazu sagen. Brechen wir den Namen und die Funktion schnell runter.

IBM Wazi Developer ist eine Lösung für die moderne Entwicklung am Mainframe. Sie besteht aus drei Teilen:

  • Wazi Sandbox: Stellt eine schnell instanzierbare z/OS Sandbox bereit.
  • Wazi Analyze: Analysiert bestehende Codebases um deren Aufrufe und interne Strukturen freizulegen.
  • Wazi Code: Bietet drei unterschiedliche Editoren zum täglichen Development am Mainframe an:
    • Red Hat CodeReady Workspaces, IBM Wazi Developer for Workspaces
    • VSCode/VSCodium, IBM Wazi Developer for VS Code
    • Eclipse, IBM Wazi Developer for Eclipse

Das heißt auch, dass einem mit Wazi Code die Türen offen stehen, welche IDE oder welchen Editor man verwenden möchte. Auch wenn sich vom Interface und der Bedienung die Eclipse basierte IDE und VS Code stark unterscheiden, laufen beide doch lokal am eigenen Rechner. Dies bringt einige Vorteile mit sich, zum Beispiel, dass man auf keine Netzwerkverbindung angewiesen ist. Allerdings bedeutet eine lokale Installation auch immer einen administrativen Mehraufwand.

Im Unterschied zu den lokal installierten Editoren, gibt es mit CodeReady Workspaces auch eine in der Cloud (oder im Rechenzentrum) deployte Entwicklungsumgebung. Der genaue innere Aufbau dessen ist natürlich komplizierter (Server/Client Modell und hier kommt ein Eclipse Che und Theia zum Einsatz), aber im Grunde ist es eine volle Entwicklungsumgebung, die im Browser läuft.

Warum im Browser entwickeln?

Viele werden nun die berechtigte Frage im Kopf haben, warum will man eine Entwicklungsumgebung im Browser? Und hier gibt es einige Argumente, die dafür sprechen.

Aus Sicht der Administratoren bedeutet eine nicht lokale in der Cloud oder aber natürlich im eigenen Rechenzentrum gehostete Entwicklungsumgebung weniger Aufwand. Neue Versionen und Patches können zentral eingespielt werden. Die initiale Konfiguration muss nicht auf jedem Laptop oder Standrechner einzeln erfolgen. Nun muss einzig nur mehr ein Browser lokal auf den Rechnern laufen (und auch überprüft und geupdated werden).

Devs hingegen profitieren auch. Gerade im Homeoffice oder auch unterwegs ist das Einsteigen in die Entwicklungsumgebung ein leichtes. Fast jedes Gerät besitzt einen Browser. Beginnt man am Vormittag die Arbeit am Standrechner in der Firma, kann man nach dem Mittagessen vom Tablet auf der Couch zu Hause einfach weitermachen wo man stehen geblieben ist. Konfigurationen und Tools können auch einfacher untereinander geteilt werden.

5 Minuten Installation

Also schauen wir uns eine Installation bzw. die Instanzierung einer neuen Umgebung einmal an. Wir starten in unserem OpenShift Dashboard und müssen zuerst zu den installierten Operatoren wechseln (Operators > Installed Operators).

Screenshot von der Liste der installierten Operatoren

Wir gehen davon aus, dass der IBM Wazi Developer for Workspaces Operator bereits installiert wurde. Falls dies nicht der Fall sein sollte, muss dieser noch über den OperatorHub getan werden. (Hier spricht man sich aber vorher am besten mit den Cluster-Admins ab. 😉).

Screenshot der Startseite des IBM Wazi Developer for Workspaces Operators

Jetzt einfach auf “Create instance” klicken. Nicht erschrecken, nun wird einem eine Seite “Create CheCluster” angezeigt. Das ist der vorhin erwähnte Server, der dann die Entwicklungsumgebung für den Client (Browser) zur Verfügung stellt.

Screenshot der “Create CheCluster” Seite mit den vielen verschiedenen Einstellmöglichkeiten

Das einzige wirklich benötigte Feld ist der Name. Hier kann man kreativ werden. Jeder Umgebung kann von ein oder mehreren Personen verwendet werden. Man hat die Freiheit wie man in der Firma die Projekte und Umgebungen von einander trennt. Machbar wäre eine Umgebung für jede Person, oder aber eine pro Projekt usw.

Nach der Namenvergabe “Create” klicken und schon wird eine neue Instanz gestartet. Der CheCluster startet nun hoch. Das kann einige Minuten dauern. Dass der Cluster ready ist sieht man entweder am Status oder aber auch daran, dass die “IBM Wazi Developer for Workspaces URL” bereit gestellt wird. Das ist die URL auf der man die neu instanzierte Umgebung aufrufen kann.

Screenshot von einer Wazi Code Ready for Workspace Instanz die allerdings noch nicht vollständig hochgefahren wurde

Geht man jetzt auf die bereitgestellte URL, dann sieht man einen Login-Screen. Wenn man keine anderen Einstellung vorgenommen hat lautet Standarduser und -passwort, admin und admin.

Screenshot des Code Ready Workspace Interfaces mit all den von Wazi vorinstallierten und konfigurierten Beispielen, sodass man schnell zum Entwicklen loslegen kann

Der aufmerksame Leser hat jetzt sicherlich festgestellt, dass man für diese paar Klicks unmöglich ganze 5 Minuten braucht. Da hat er/sie Recht! Aber damit man das ganze auch produktiv verwenden kann, sollte man doch einige Einstellungen vornehmen.

Die wichtigste Einstellung bzw. Überlegung bei der Installation ist der Anmeldemechanismus.

Einstellungsmöglichkeiten

Code Ready Workspaces bietet viele Einstellungsmöglichkeiten. Die Grundlegenden Kategorien sind folgende:

  • Auth
  • Database
  • Dev Workspace
  • Image Puller
  • K 8 S
  • Metrics
  • Server
  • Storage

In diesem Artikel werden wir nicht alle Möglichkeiten durchgehen, dies sei einem zukünftigen Artikel vorbehalten. Eine volle Liste der einzelnen Möglichkeiten und deren Beschreibung ist in diesem Artikel zu finden. Aber auf einen Punkt sollte noch eingegangen werden: Auth.

Die Property externalIdentityProvider bestimmt grundsätzlich einmal, ob der CheCluster einen eigenen Identity Provider erstellen soll, oder einfach ein externer verwendet werden soll. Wird ein dedizierter Identity Provider Server installiert, so kann der eine Keycloak oder RH-SSO Instanz sein.

Recht praktisch für die Verwaltung und auch die Devs wäre zum Beispiel den firmeneigenen SSO zu verwenden. Dann können sich NutzerInnen einfach mit ihren gewohnten Credentials einloggen. IBM Wazi Developer for Workspaces ist hier maximal flexibel und integriert sich in jedes Szenario.

Nico Einsidler
Technical Specialist & IBM Quantum Ambassador
IBM zSystems
+43 664 6187869 Mobile
nico.einsidler@ibm.com